Juliane werding

Der himmel schweigt

Juliane werding
in einem nachtclub
steht sie und singt
während man sie
mit den Augen verschlingt
und die Luft ist schwer
von Sehnsucht und von Rauch
rauh ihre stimme
geschminkt das Gesicht
traurig ihr lächeln
das nichts mehr verspricht
keiner hört richtig hin
und das bemerkt sie auch

als sie siebzehn war
war sie beinah' ein Star
ein Komet, der erscheint
und verglüht
das ist lange schon her
und sie wartet nicht mehr
auf das wunder
das niemals geschieht

der Himmel schweigt
wenn ein Stern verlöscht
und untergeht
der Himmel schweigt
während sich die Erde
weiterdreht
ein licht stürzt
in die Dunkelheit
der Himmel schweigt

nach ihrem auftritt
sitzt sie an der bar
trinkt Glas um Glas
und erzählt, wer sie war
und die Luft ist schwer
von Sehnsucht und von Rauch
meistens begleitet
ein Mann sie nach Haus'
sie liebt ihn voll Haß und
dann schmeißt sie ihn raus
und dann lacht sie voll Schmerz
und manchmal weint sie auch

als sie dreißig war
schien ihr das ziel noch klar
doch ihr liefen
die Jahre davon
sie singt immer noch gut
viele machen ihr Mut
doch sie weiß
das ist längst Illusion

der Himmel schweigt
wenn ein Stern verlöscht
und untergeht
der Himmel schweigt
während sich die Erde
weiterdreht
ein licht stürzt
in die Dunkelheit
der Himmel schweigt

der Himmel schweigt
wenn ein Stern verlöscht
und untergeht
der Himmel schweigt
während sich die Erde
weiterdreht
ein licht stürzt
in die Dunkelheit
der Himmel schweigt

der Himmel schweigt
wenn ein Stern verlöscht
und untergeht
der Himmel schweigt
während sich die Erde
weiterdreht
ein licht stürzt
in die Dunkelheit
der Himmel schweigt

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