Mono für alle

Langweiliges leben

Mono für alle
Als ich jung war habe ich oft von einem anderen Leben geträumt
und dann hab ich mich besoffen, oder ich rauchte einen Joint.
Doch später musste ich lernen, es gibt keinen weg hier heraus
und plötzlich stand mein schickes Auto vor meinem Einfamilienhaus.

Jetzt hab ich keine Zeit mehr, es gibt immer etwas zu tun,
für ein paar tausend Mark im Monat und 30 Tage im Jahr um sich auszuruhn.
Da flieg ich dann in den Urlaub, wo es warm ist und die Sonne scheint,
mit meiner Frau und den Kindern, das Familienglück vereint.

Unsere Zukunft ist gesichtert, vertraglich garantiert,
den Kindern wird es mal gut gehen, was immer auch passiert.
Sie besuchen schon die Schule und sie leisten ihre Pflicht,
damit sie in ein paar Jahren dann so erfolgreich sind wie ich.

Ich erhalte bald die Rente, dann genieße ich meine Zeit
ja ich gehe mit dem Hund spazieren, so lange mir noch bleibt.
Stirbt meine Frau mal vor mir, dann komme ich ins Heim,
eine nette Krankenschwester wird in jedem Fall immer bei mir sein.

Und oben am alten Friedhof wo die kleine Kirche steht,
da werde ich einst begraben sein, wenn mein Leben zu Ende geht.
Eine schöne Marmorplatte ist bereits organisiert,
ein Legeplatz an der Mauer auf meinen Namen reserviert.

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